Erstes Treffen

Scarlett öffnete die Tür uns trat in die dunkle, schäbige Kneipe. Flüchtig sah sie sich um und trat dann zu einem Tisch in einer der Ecken. ließ sich dort nieder. Nicht, dass die Reinblüterin sich gerne hier aufhielt, doch es gab einige Gerüchte, die sie dazu veranlasste sich in die Nokturngasse zu begeben. Bei ihrem letzten Einsatz in Askaban hatten mehrere Todesser etwas über die Rückkehr des Dunklen Lords gmurmelt, darunter leider auch ihr Vater. Scarlett seufzte leise und lehnte sich scheinbar entspannt zurück, beobachtete ihre Umgebung jedoch genau. es war nicht auszuschließen, dass sie jemand erkannte - und möglicherweise als Aurorin identifizierte trotz ihrer Bemühungen so wie die anderen auszusehen. Bei der Bedienung orderte sie einen Feuerwhiskey.

Neo kam zur Tür rein. Er trug trotz der Wärme draußen und auch drinnen, in dieser schäbigen Bar, oder Lokal, was dass hier auch war, eine dunkle Kapuzenjacke. Er ging an den paar Leuten vorbei und alle machten ihm Platz, was ihn leicht lächeln ließ, schließlich war er nur 20 und sie alle älter. Aber in der Nokturngasse sprach sich schnell herum, wer sich alles dort aufhielt. Er fragte sich, warum er die Jacke trug, es waren viel zu selten Auroren hier, als dass sie das dunkle Mal auf seinem Arm hätten sehen können. Er setzte sich ein Stückchen entfernt von Scarlett hin und bestellte sich ebenfalls einen Feuerwhiskey. Gedankenverloren fuhr er sich mit einer Hand durch die blonden Haare und beobachtete alle, einschließlich scarlett, aus dem Augenwinkel

Scheinbar zufällig blickte ich zur Tür, als diese geöffnet wurde und ein junger Mann mit blondem Haar eintrat. Er war wirklich noch jung, ich schätzte ihn auf etwa Anfang Zwanzig. Leicht runzelte ich die Stirn und überlegte, was er wohl hier tat. Die Bedienung kam zurück und brachte meinen Feuerwhiskey. Mit halbem Ohr hörte ich, wie der Blonde, der ein Stückchen von mir entfernt saß, ebenfalls einen Feuerwhiskey bestellte. Ich nippte an meinem Getränk und schlug die Beine übereinander. Die Gesprächsthemen drehten sich nicht um das, worauf ich aus war. Wenn nicht zufällig ein Todesser vorbeikommen würde, der bereit war darüber zu reden, dass der Dunkle Lord wieder lebte, dann würde ich hier wohl meine Zeit umsonst verschwenden. Mein Blick wanderte wieder zu dem jungen Mann, der vorhin hereingekommen war. Warum nur, löste allein sein Anblick ein mulmiges Gefühl in meinem Magen aus?

Neo sah sich um als er seinen Feuerwhiskey bekam. Jeder der hier war, kannte er. Bis auf eine Frau, sie sah ein bisschen älter wie er aus. Aber er kannte sie nicht, noch nie gesehen, aber sie sah nicht so aus, als gehörte sie zu der Gruppe Menschen die sich normalerweise hier aufhielten, wie Todesser, oder insgesamt Leute die mit schwarzer Magie zu tun hatten. Neo sah sie an. Schlecht sah sie nicht aus, das musste er zugeben, aber warum wirkte sie so anders wie jeder in diesem Raum. Er trank einen Schluck und sah sich gedankenverloren um, als jemand direkt auf ihn zukam und ihm einen brief in die hand drückte. Neo sah den vollkommen in schwarz gekleideten Mann, dessen kapuze sein gesicht überschattete kurz an, nickte dann und nahm den Brief und legte ihn unbeachtet neben sich. Dann sah er wieder zu der Frau und fragte sich, ob er sie ansprechen sollte um sie zu fragen, was sie hier tat, beschloss aber, erst leer zu trinken

Scarlett wandte den Blick wieder von dem blonden Mann ab und richtete ihn auf einen zufälligen Punkt in der kleinen Kneipe. Ihre Gedanken waren rastlos, wanderten von der Todesser-Sache nach Askaban. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Zu sagen, dass es dort ungemütlich war, war sehr stark untertrieben. Es war ja schon für uns Auroren schlimm dort, wenn wir dort Dienst schieben mussten. Kein Wunder, dass die meisten Insassen mit der Zeit verrückt wurden, wobei Vater noch relativ klar im Geist war. Ich nippte abermals an meinem Feuerwhiskey, doch der Alkohol konnte die Erinnerungen an Askaban nicht vertreiben. Aus den Augenwinkeln sah Scarlett, wie ein Mann an den Tisch neben ihr trat und einen Brief hinlegte. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, da es im Schatten seiner Kapuze lag. Der Blonde schien davon nicht sonderlich überrascht zu sein, immerhin las er die Nachricht nicht. Komisch. Sie überlegte, ob sie nicht zu ihm gehen und in ein Gespräch verwickeln sollte.

Neo trank noch einen Schluck. Einen großen Schluck, er hatte es sich verdient. Neo hatte eine ganze Familie von Blutsverrätern getötet, es war nicht einfach gewesen, sie hatten sich gewehrt. Aber es hatte nichts genutzt. Ob wohl die Auroren schon davon wussten? Konnte sein, musste aber nicht. Der Brief lag weiterhin unberührt neben ihm auf den Tisch. Er sah ihn kurz an und trank dann den Whiskey leer. Er nahm den Brief und öffnete ihn. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich sichtlich Richtung wütend. Er blieb aber vollkommen ruhig und steckte den Brief weg, dann stand er auf und ging in Richtung der dunkelhaarigen Frau

Die Aurorin nahm abermals einen Schluck Whiskey zu sich, während der Mann den Brief öffnete und las. Scarlett fragte sich, was wohl darin stand, doch es war offenkundig nichts Gutes, denn seine Miene nahm einen wütenden Ausdruck an. Nun gut, eigentlich konnte es ihr egal sein. Die Reinblüterin sah zur Tür, die gerade geöffnet wurde. Einige Männer traten ein, die sich nicht von der Masse, die hier vertreten war, abhoben. Dann bemerkte sie, dass der Blonde aufgestanden war und auf sie zu kam. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Nun, das würde interessant werden. Hoffte sie zuminest.

Neo ging auf die Frau zu. Er war entschlossen und kein bisschen unsicher. Außerdem hatte er halbwegs gute Laune. Er hatte den Auftrag erledigt und zwar nicht schlecht, kam es Neo in einem Moment reinsten Egoismus in den Sinn. Am Tisch der Frau blieb er stehen und sah die paar Männer zur Tür reinkommen und beachtete die Männer nicht weiter sondern wendete sich wieder der dunklehaarigen Frau zu und musterte sie kurz. Auch aus der Nähe kam sie ihm unbekannt vor
"Wer sind sie?"
Er verzichtete vollkommen auf Begrüßungen, sondern sagte einfach geradeheraus was er wissen wollte

Scarlett sah ihm entgegen und unterzog ihn einer Musterung. Sie kannte ihn definitiv nicht. Auch er warf einen Blick zur Tür, wandte sich aber dann ihr zu. Der Blonde fragte sie, ohne irgendeine Begrüßung, wer sie sei. Ziemlich unhöflich, wie die Aurorin fand. Sie war immerhin zur Höflichkeit erzogen worden. Etwas, was bei ihm sichtlich nicht erfolgt war.
"Mein Name ist Scarlett Jugson" erwiderte sie in neutralem Tonfall. "Und Sie sind?" hakte sie dann nach. Immerhin wollte sie wissen, mit wem sie es zu tun hatte.

Neo wusste wie unhöflich er sich grade verhielt und ihm gefiel es auch nicht sonderlich, aber er konnte ja nicht immer nett sein, das würde sein Image ruinieren. Bei dem Gedanken grinste er. Sein Image war sowieso das eines 20-jährigen der leicht durchgeknallt war und es nicht schaffte eine Stunde lang nicht zu lachen.
Scarlett Jugson. Der Name kam ihm beksnnt vor, aber woher wusste er nicht.
Was sollte er ihr sagen, wer er war? Es war zu riskant seinen Namen zu sagen. Wenn sie eine Aurorin wäre, hätte er ein Problem, vor allem nach dem Mord an der Blutsverräterfamilie, die ja eigentlich nichts besseres verdient hatten, wie er fand.
"Ich bin...Niall."
Neo fand den Namen gut, er war seinem nicht unähnlich und unter diesem Namen war er geboren worden
"Sie haben meine Frage nicht beantwortez, Miss"